Nubukleder – Wildleder - Veloursleder
Nubukleder gehört mit dem Velours- und Wildleder zu der Kategorie der >Raulederarten<.
Wildleder als solches kommt heutzutage eher selten vor. Sprechen wir vom ursprünglich gemeinten und selten vorkommenden Wildleder, so würden wir uns auf eine bestimmte Herstellungsart des Rauleders beziehen, für die ausschließlich in freier Wildbahn lebende Tiere, wie zum Beispiel Büffel, Antilopen, Gazellen, Kängurus, genutzt werden. Da es immer schwieriger und somit seltener und auch teurer ist das Leder von freilebenden Tieren zu gewinnen, werden zunehmend die Häute der Tiere genutzt, die in Gehegen oder Ställen gehalten werden.
Dabei handelt es sich bei dem Veloursleder nicht um Wildleder. Bereits auf dem ersten Blick lässt sich diese Lederart aufgrund der samtigeren Oberfläche von den Glattlederarten abgrenzen. Das Nubukleder ist dabei die feinste Raulederart und wird einerseits für Kleidung, sowie für Polstermöbel oder die Inneneinrichtung von Autos verwendet.
Was bedeutet denn überhaupt „Nubuk“?
Unter Nubuk wird eine besondere Verarbeitungsweise des Leders zusammengefasst. Zur Herstellung wird meistens Kalbs- oder Rindsleder, aber gelegentlich auch das Leder von Ziegen, Hirschen und Lämmern benutzt. Bei Wildleder, was häufig und fälschlicherweise mit dem Veloursleder verwechselt und gleichgestellt wird, wird auf das Leder von Tieren zurückgegriffen, die in freier Wildbahn leben. Dazu gehören unter anderem Büffel, Antilopen, Gazellen, Kängurus und viele mehr. Als Veloursleder werden die Lederarten bezeichnet, die von ihrer Oberfläche her stärker aufgeraut sind als das Nubukleder. Auf den ersten Blick ist die Unterscheidung zwischen Nubuk- und Wildleder gar nicht so einfach. Wildleder (engl. „Buckskin“) findet sich nicht in dieser Erscheinungsform in der Natur wieder. Dieses Leder muss zunächst mit verschiedenen Schleifmitteln angeraut werden. Diese Verarbeitungsart des Wildleders stellte vermutlich für die damalige Zeit ein neues Verfahren dar, was wiederum zu einem neuen Ledertypen, auch als „New Buck“ bezeichnet, führte. Aus „New Buck“ wurden dann letztendlich der Begriff „Nubuck“ abgeleitet, wobei „Nubuk“ die geläufigste Schreibweise ist.
Was unterscheidet Nubukleder von Wildleder?
Auch wenn beide Lederarten durch ein Verfahren angeraut werden, lassen sich verschiedene Unterschiede festmachen. Bei Wildleder fällt bereits auf den ersten Blick auf, dass die Haare des Tieres länger als bei Nubukleder sind. Auch die doch stärker glänzende Optik fällt bei Wildleder in´s Auge. Streicht man über das weniger glänzende Nubukleder, fühlt sich dieses im Vergleich doch sehr viel weicher und auch samtiger an, weswegen es auch gerne zur Herstellung von Schuhen und Kleidung für festlichere Anlässe genutzt wird.
Die Art der Herstellung unterscheidet sich ebenfalls bei beiden Raulederarten. Während bei dem Wildleder die Fleischseite angeraut wird, wird bei dem Nubukleder die Narbenseite geschliffen. Ein feiner Flor mit Narbenmuster kann anschließend noch erkennbar sein.
Zudem bleibt festzuhalten, dass für Wildleder die Tierhäute von Tieren genutzt wurden, die frei lebten. Da dies heutzutage bei vielen Tierarten seltener geworden ist und weniger die freilebenden Tiere zur >Lederherstellung< herangezogen werden, sprechen wir regulär bei der raueren Lederart von Veloursleder.
Welche Vorteile bietet Nubukleder?
Diese Lederart ist zum einen sehr geschätzt, da es sehr fein und samtartig in der Beschaffenheit ist und gerne auf feineren Anlässen getragen wird. Zudem gilt dieser Rauledertyp als sehr atmungsaktiv und verhindert bei Schuhen aus Nubukleder ein Schwitzen und gewährleistet unter anderem dadurch einen hohen Tragekomfort.
Nach einer >Imprägnierung< bleibt Nubukleder sehr lange wasserfest, was einen weiteren wesentlichen Vorteil bietet.
Nachteile von Nubukleder
Neben den ganzen Vorteilen gibt es – je nach Einsatzgebiet des Leders – auch zwei erwähnenswerte Nachteile. Einerseits kann sich die Reinigung als etwas aufwändiger gestalten als im Vergleich zu den >Glattlederarten<: Aufgrund der angerauten Oberfläche lassen sich kleinere Verschmutzungen zwar sehr gut mit einer Wildlederbürste reinigen, sofern das Leder trocken ist. Handelt es sich allerdings um schwerwiegendere Verschmutzungen, wie z.B. Flecken durch Schlamm und Matsch, ist eine Reinigung durch spezielle Pflegemittel erforderlich. Zudem kann die UV-Strahlung stärkere Farben ausbleichen. Hellere Farben sind davon allerdings nicht betroffen.